Jena. Am Nachmittag versammelten sich etwa 200 Menschen unter dem Motto „Seenotrettung ist kein Verbrechen!“ in der Jenaer Innenstadt. Zur Demonstration aufgerufen hat die Jungaktivist*Innen Gruppe Jugend Gegen Rechts (JgR). Im Aufruf fordert die Gruppe ein Ende der aktuellen Politik der europäischen Union gegen die privaten Seenotretter und die Schaffung sicherer Fluchtwege:
Es war, ist und bleibt eine Schande, dass es keine sicheren und „legalen“ Fluchtwege für Menschen in Not und auf der Flucht gibt. Wir als Jugendbündnis haben da keinen Bock mehr drauf, Menschen beim Sterben zuzusehen, die Hilfe von Europa und deren Bevölkerung und Politik benötigt.
Aufruf zur Demonstration von Jugend Gegen Rechts
Die Demonstration ordnet sich dabei in eine bundesweit laufende Serie von Aktionen unter dem Motto „Seebrücke“ ein. Zehntausende Menschen sind in den letzten Wochen mit ähnlich lautenden Forderungen, in nahezu allen größeren Städten der Republik, auf die Straße gegangen.
Der auf dem Markt begonnene Aufzug bewegte sich über die Paradiesbrücke, am Arbeitsamt vorbei Richtung Camsdorfer Brücke, über das Hausprojekt am Inselplatz zurück zum Markt. Es gab zahlreiche Zwischenkundgebungen und kleinere Redebeiträge. Die Aktivist*innen machten lautstark mit Parolen auf sich aufmerksam. Im Bereich der Grünen Tanne positionierten sich mutmaßlich Burschenschaftler an den Fenstern und provozierten durch Gestikulieren. Bei der Zwischenkundgebung am Inselplatz solidarisierte sich die Demonstration mit dem Projekt Inselplatz 9A. Dieses wurde am Montag gezwungen seinen Garten zu räumen. Augenscheinlich wurde diese Räumung aber seit diesem Einsatz wieder rückgängig gemacht.
Autor: Martin Michel