Jena. An dieser Stelle sollte ursprünglich ein Artikel erscheinen, der eine Verlautbarung einer völkischen Partei kommentiert. In dieser Partei sammeln sich sehr viele Rechtsradikale und Hetzen gegen Fremde. Der regionale Landesverband wird von einer suspekten Person angeführt, die vom Tausendjährigen Reich schwafelt und früher unter einem Pseudonym in rechtsradikalen Zeitungen rechtsradikale Texte veröffentlicht haben soll. Viele Menschen ordnen diese Partei als faschistische Strömung, verankert in rechtsradikalen Netzwerken verschiedener Couleur, ein. Für andere ist sie eine rassistische, sexistische, homophobe und antisemitische Partei.
Eigentlich wollte ich schreiben, dass eine Landtagsabgeordnete dieser Partei das Kulturzentrum Kassablanca Gleis 1 kritisiert. Ihr gefällt nicht, dass dieses eine Veranstaltung der Gruppe Pekari am heuten Donnerstag, den 29. November 2018, in seinen Räumen stattfinden lässt. Es seien „Linksextreme“.
Ich habe mich dagegen entschieden diesen Artikel zu schreiben. Die mediale Haupttaktik von Rechtsradikalen ist die Aufmerksamkeitsökonomie. Statt des entsprechenden Artikels eine Veranstaltungsankündigung:
Heute im Kassablanca Gleis 1 „Beziehungsweise Revolution“
Lesung und Diskussion mit Bini Adamczak
Im Oktober letzten Jahres jährte sich die Russische Revolution zum hundertsten Mal. Die globale Revolution von 1968 feiert dieses Jahr ihren Fünfzigsten. Nehmen wir diese Jubiläen zum Anlass um zurückzuschauen, stellen sich uns als politische Linke viele Fragen: Was können wir aus den zwei völlig unterschiedlichen Versuchen, diese Welt aus den Angeln zu heben, lernen? Inwiefern waren sie erfolgreich? An welchem Punkt sind sie gescheitert oder regressiv umgeschlagen? Und wie können wir es das nächste Mal möglicherweise „besser“ machen?
Ähnlichen Fragen widmet sich auch die Historikerin und politische Theoretikerin Bini Adamczak in ihrem viel beachteten Buch „Beziehungsweise Revolution“. Die folgenreichen Ereignisse von 1917 und 1968 in ein Verhältnis wechselseitiger Kritik setzend, entwickelt sie darin eine zeitgemäße marxistisch informierte, queerfeministische Revolutionstheorie, die unsere Beziehungsweisen in den Fokus rückt und zeigt, warum das Geschlechterverhältnis „im Herzen der Revolution“ liegt. Anhand von Auszügen aus ihrem Buch wollen wir gemeinsam mit der Autorin diskutieren: Was bedeutet revolutionäre Politik heute?
Do 29 November |
Literatur |
Beginn: 19:00 |
Eintritt frei! |
Lesung |
Eine Veranstaltung von Pekari – Linke Basisgruppe
MehrInfos auf: pekari.blogsport.de
Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen