Wir laden ein: 1. Bündnistreffen „Thüringer Mietparade 2019“
Prüfungsberatung des StuRa der Uni Jena soll zusammengekürzt und Prüfungsberater gekündigt werden
Am 8. März 2019 Frauen*streik (auch) in Jena!
Die Bakuninhütte bei Meiningen – Geschichte und Perspektiven
Erstes Treffen für ein „Bündnis gegen den Pflegenotstand Jena“
Neujahrsempfang am 12. Januar
Wie wenig Respekt verdient eine Hilfskraft an der Uni Jena?
Gemeinsam arbeiten ohne Chef*in? Kollektivbetriebe in Theorie und Praxis
Öffnungszeiten des Lokals über die Feiertage
Keine Sprechstunde am 26.12.2018
Demonstrationen am Samstag (Insel & Wagenplatz): Die Radaue gibt Gummi und kommt mit Sack und Pack in die Innenstadt – denn Jena braucht Inseln
Jena. Die zwei räumungsbedrohten Projekte „Insel“ und der Wagenplatz „Rad*Aue“ rufen am Samstag, den 15.12, zur Demonstration und Kundgebung in der Jenaer Innenstadt auf.
Den Auftakt machen die „Radauken“ mit einer Demonstration ab 12.30 Uhr. Der Aufzug beginnt am Inselplatz. Von dort zieht die Demonstration durch die Innenstadt, bis sie am Holzmarkt endet. Der Wagenplatz ruft unter dem Motto: „Lieber Platz, statt Plätzchen!“ zum Protest gegen die drohende Räumung, welche ab dem 24. Dezember möglich ist, auf. In einer Allgemeinverfügung wurde den Bewohner*innen bis zum 4. Advent Zeit, zum Verlassen des Platzes, gegeben. Ansonsten drohen ihnen Geldstrafen, Zwangsräumung oder im schlimmsten Fall Haft. Auslöser ist ein Dissens zwischen dem Stadtrat und dem neuen Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP). Eine Mehrheit des Stadtrates möchte den Platz weiter dulden. Der Oberbürgermeister vertritt die Auffassung, dass eine Duldung rechtswidrig sei, auch glaubt er nicht an eine legale langfristige Lösung im Rahmen des geltenden Baurechts. Die Fraktion DIE LINKE wird einen Antrag zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Wagenplatz Rad*aue am Mittwoch 12.12. in den Stadtrat einbringen.
Nach dem Eintreffen der Wagenplatz-Demonstration soll es direkt, mit einer Kundgebung der Insel Initiative, weiter gehen. Von 15:00 Uhr bis Nachts um Zehn soll auf dem Holzmarkt für den Erhalt des Kultur- und Wohnprojektes demonstriert werden. Die Organisator*innen rufen ihre Unterstützer*innen unter dem Motto „Städte brauchen Inseln“ zur Teilnahme auf. Nach, unserer Redaktion vorliegenden Informationen, plant das Land Thüringen ab Januar 2019 eine Räumungsklage gegen die Bewohner*innen des Hauses zu erwirken. Der Garten des Projektes wurde bereits vergangene Woche durch den Kommunal Service Jena (KSJ), mit Unterstützung der Polizei, in einem kontrovers diskutierten Einsatz geräumt. Im Internet kursiert aktuell eine Petition, welche Land und Oberbürgermeister auffordert die Insel zu erhalten oder eine alternative Immobilie zu finden. Die Petition wurden in den ersten sechs Tagen bereits von fast 1000 Bürger*innen unterzeichnet. Die Petition kann HIER eingesehen und gezeichnet werden.
Beim letzten Heimspiel des FC Carl Zeiss Jena solidarisierte sich die Südkurve mit einem großen Banner: „Städte brauchen Inseln“ mit diversen subkulturellen Projekten der Stadt. Auf verschiedenen Sprechblasen waren die Namen der Projekte zu lesen – unter anderen „Radwagenplatz“, „Schlachthof“, „Insel“ und „Südkurve“.
Autor*innen: Jennifer Rieck und Martin Michel
Solidarität mit der Roten Hilfe – jetzt!
Kneipenabend im Dezember
Video: Mietpreisspirale gemeinsam stoppen – durch Mieterorganisierung von unten“ vom 29.11.2018
Die Podiumsdiskussion „Mietpreisspirale gemeinsam stoppen – durch Mieterorganisierung von unten“ vom 29.11.2018 im Stadtteilzentrum LISA (Lobeda West) war ursprünglich als Diskussion mit dem Oberbürgermeister und dem Pressesprecher oder Geschäftsführer von Jenawohnen geplant. Jedoch gab es, nach Angaben der Veranstalter*innen, wenig Interesse an einem Dialog mit der „Bürgerinitiative für soziales Wohnen in Jena“, da sich auch keine anderen Vertreter für die Teilnahme finden ließen.
Die AG „Wohnungswirtschaft“präsentierte im Rathaus am selben Tag ihre Ergebnisse zur Bedarf am Sozialwohnungsbau. Weder der Mieterverein noch weitere Initiativen,wie die Bürgerinitiative für soziales Wohnen in Jena, seien eingeladen, so die Veranstalter. Dies zeige, „dass die Interessenvertretungen der Mieterinnen und Mieter nicht als Akteure der Wohnungspolitik wahrgenommen werden“.
Auf dem Podium der Bürgerinitiative saßen andere Gäste. Die „Initiative für eine demokratische Genossenschaft“ und die „Recht auf Stadt“-Gruppe haben mit der Bürgerinitiative für soziales Wohnen in Jena eines gemeinsam: Als Mieterinnen und Mieter in Jena wollen sie nicht mehr darauf warten, dass die Politik etwas für sie tut. Stattdessen versuchen sie seit einiger Zeit über unterschiedliche Wege, ihre Situation selbst zu verändern.
Wir bitten die lange Dauer zur Veröffentlichung zu entschuldigen. Nach einigen Minuten wurden ungeplant Saalmikrofone eingesetzt. Diese erzeugten Störgeräusche in unserer Aufnahmetechnik. Es musste entsprechend länger bearbeitet werden.
Foodsharing e.V. Gruppe Jena kritisiert Abriss eines „Fairteilers“ – neuer Raum dringend benötigt
Jena. David Schmelz ein Sprecher von Foodsharing Jena kritisiert in einer Stellungnahme den Abriss des Fairteilers am Hausprojekt Inselplatz 9A (Donnerstag 5.12.18). Im Zuge der Räumun des Gartens an der Insel wurde eine entsprechende Garage abgerissen. In dieser hatte Foodsharing Jena einen zentralen innerstädtischen Lebensmittelverteilungspunkt errichtet. Zwar habe die Gruppe langfristig mit einem Verlust der entsprechenden Räumlichkeit gerechnet, „dass unser Fairteiler am Inselplatz mitsamt der ganzen Garage von heute auf morgen abgerissen wurde, hat uns allerdings schon überrascht“ so Schmelz. Continue reading „Foodsharing e.V. Gruppe Jena kritisiert Abriss eines „Fairteilers“ – neuer Raum dringend benötigt“
Reportage: 2 Tage Räumung des Inselgartens – von Schlägen mit Latten, akuter Lebensgefahr und Holztauziehen
Jena. Der Garten der Insel ist Geschichte. In einem zweitägigen Einsatz hat der Kommunal Service Jena (KSJ) den Garten des Hausprojektes geräumt. Dabei ist nicht nur einiges an Material und Bauten zu Bruch gegangen sondern auch politisch erheblich Porzellan zerschlagen wurden. In einer Chronologie der Ereignisse dokumentieren wir die Abläufe. Continue reading „Reportage: 2 Tage Räumung des Inselgartens – von Schlägen mit Latten, akuter Lebensgefahr und Holztauziehen“
Lehrbeauftragte an Thüringer Hochschulen
VIELEN DANK FÜR DIE BLUMEN! Statement zu einem peinlichen Einschüchterungsversuch der AfD
Trotz gültigen Fahrschein endet Straßenbahnfahrt für 12-Jährigen mit Polizeieinsatz und Durchsuchung der Habseligkeiten
Jena. Vergangene Woche hat die Gruppe Jugend gegen Rechts (JGR) den Vorwurf einer rassistischen Kontrolle in der Jenaer Innenstadt erhoben. Der entsprechende Beitrag hat in den sozialen Netzen für umfangreiche Diskussionen gesorgt. Nach dieser Darstellung wurden vier Kinder am Freitagabend (23.11.18) in der Jenaer Straßenbahn Linie 5 am Holzmarkt kontrolliert. Laut Angaben von JGR hatten die Kinder zwar Fahrscheine, allerdings zumindest einer von ihnen nicht den passenden Schulnachweis bei sich. Aus diesem Grund mussten sie aussteigen und die Jenaer Polizei wurde hinzugezogen. Diese kontrollierten die Personalien von zunächst drei Jugendlichen.
Das Kind, welches ohne mitgeführten Schülerausweis reiste, musste nach Augenzeugenberichten seine Jacke bei 2°C Außentemperatur ausziehen. Das wurde von den Polizisten so verlangt. Die junge Politgruppe wirft den Kontrolleuren und der Polizei eine rassistische Kontrollpraxis vor, da nur die migrantisch wirkenden Kinder und keine anderen Fahrgäste in der Bahn kontrolliert wurden seien. Nach der Kontrolle wurde der entsprechende Schüler von den Polizisten weggefahren.
Wir haben bei Jenah und bei der Polizei um Stellungnahme gebeten:
Grundsätzlich bestätigt das Nahverkehrsunternehmen die durchgeführte Kontrolle am vergangenen Freitag. Die Sprecherin von JeNah distanziert sich aber entschieden von der Darstellung durch JGR. Diese entspreche in keiner Weise den tatsächlichen Vorgängen an dem Abend: „In unseren Fahrzeugen finden regelmäßig Fahrausweiskontrollen statt. Dabei werden die Fahrausweise aller Fahrgäste durch das beauftragte Kontrollpersonal kontrolliert. Es gibt die klare Vorgabe, dass dabei alle Fahrgäste gleich zu behandeln sind. Diese Vorgabe wird durch das Kontrollpersonal eingehalten, so auch bei der Fahrt am Freitagabend. Das Kontrollpersonal wird regelmäßig zu den Tarifbestimmungen, Beförderungsbedingungen und Kontrollrichtlinien geschult. Es gilt die Grundregel, respektvoll und gleichberechtigt mit allen Fahrgästen umzugehen, unabhängig von individuellen und kulturellen Unterschieden. Diskriminierende Handlungen werden nicht toleriert“.
Auch die Polizeiinspektion Jena bestätigt grundsätzlich die Kontrolle, sowie die Altersangabe von 12 Jahren. Die Darstellung von JGR in Bezug auf die Problematik des fehlenden Schülerausweises wird auch bestätigt. Der 12 Jährige hatte einen ermäßigten Fahrschein, für den er eigentlich einen entsprechenden Schulnachweis benötigt. Über das Ausziehen der Jacke konnte die Sprecherin nur mutmaßen: vermutlich diente dies der Suche nach dem Schülerausweis. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der junge Mann nach Hause gefahren.
Zwar hat die Polizei eine Strafanzeige gegen den 12 Jährigen aufgenommen, diese muss allerdings eingestellt werden. 12-Jährige sind nach deutschen Recht generell strafunmündig.
Eine rassistische Kontrolle lässt sich – sofern die Angaben von Polizei und Jenah richtig sind – nicht erkennen. Generell stellt sich aber die Frage ob es wirklich notwendig ist die Polizei hinzuzuziehen, weil ein Kind keinen Schülerausweis mitgenommen hat. Bezahlt wurde der Fahrschein ja offenkundig und 12-Jährige unterliegen in Deutschland allgemein der Schulpflicht. Auch wenn die Kontrolle mutmaßlich nicht rassistisch war ist die Aktion ziemlich über das Ziel hinausgeschossen. Vielleicht sollte der VMT seine Beförderungsbedingungen in diesem Punkt überdenken. Die Thüringer Schulpflicht beginnt mit 6 Jahren und gilt für mindestens 9 Jahre – bei einem Alter unter 16 macht eine Kontrolle der Nachweise also keinen nennenswerten Sinn.
Autor: Martin Michel
Kommentar: Ursprünglich über einen Beitrag einer völkischen Partei – stattdessen Veranstaltungstipp: Lesung und Diskussion mit Bini Adamczak
Jena. An dieser Stelle sollte ursprünglich ein Artikel erscheinen, der eine Verlautbarung einer völkischen Partei kommentiert. In dieser Partei sammeln sich sehr viele Rechtsradikale und Hetzen gegen Fremde. Der regionale Landesverband wird von einer suspekten Person angeführt, die vom Tausendjährigen Reich schwafelt und früher unter einem Pseudonym in rechtsradikalen Zeitungen rechtsradikale Texte veröffentlicht haben soll. Viele Menschen ordnen diese Partei als faschistische Strömung, verankert in rechtsradikalen Netzwerken verschiedener Couleur, ein. Für andere ist sie eine rassistische, sexistische, homophobe und antisemitische Partei.
Eigentlich wollte ich schreiben, dass eine Landtagsabgeordnete dieser Partei das Kulturzentrum Kassablanca Gleis 1 kritisiert. Ihr gefällt nicht, dass dieses eine Veranstaltung der Gruppe Pekari am heuten Donnerstag, den 29. November 2018, in seinen Räumen stattfinden lässt. Es seien „Linksextreme“.
Ich habe mich dagegen entschieden diesen Artikel zu schreiben. Die mediale Haupttaktik von Rechtsradikalen ist die Aufmerksamkeitsökonomie. Statt des entsprechenden Artikels eine Veranstaltungsankündigung:
Heute im Kassablanca Gleis 1 „Beziehungsweise Revolution“
Lesung und Diskussion mit Bini Adamczak
Im Oktober letzten Jahres jährte sich die Russische Revolution zum hundertsten Mal. Die globale Revolution von 1968 feiert dieses Jahr ihren Fünfzigsten. Nehmen wir diese Jubiläen zum Anlass um zurückzuschauen, stellen sich uns als politische Linke viele Fragen: Was können wir aus den zwei völlig unterschiedlichen Versuchen, diese Welt aus den Angeln zu heben, lernen? Inwiefern waren sie erfolgreich? An welchem Punkt sind sie gescheitert oder regressiv umgeschlagen? Und wie können wir es das nächste Mal möglicherweise „besser“ machen?
Ähnlichen Fragen widmet sich auch die Historikerin und politische Theoretikerin Bini Adamczak in ihrem viel beachteten Buch „Beziehungsweise Revolution“. Die folgenreichen Ereignisse von 1917 und 1968 in ein Verhältnis wechselseitiger Kritik setzend, entwickelt sie darin eine zeitgemäße marxistisch informierte, queerfeministische Revolutionstheorie, die unsere Beziehungsweisen in den Fokus rückt und zeigt, warum das Geschlechterverhältnis „im Herzen der Revolution“ liegt. Anhand von Auszügen aus ihrem Buch wollen wir gemeinsam mit der Autorin diskutieren: Was bedeutet revolutionäre Politik heute?
Do 29 November |
Literatur |
Beginn: 19:00 |
Eintritt frei! |
Lesung |
Eine Veranstaltung von Pekari – Linke Basisgruppe
MehrInfos auf: pekari.blogsport.de
Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen