Solidarität muss praktisch werden
Kauf dich glücklich!
Bereits 2015 hatte ihr die Möglichkeit im Infoladen Seife aus der besetzten Fabrik Vio.Me in Griechenland zu erstehen und damit den Kampf der Arbeiter*innen direkt zu unterstützen. Drei Jahre später ist die Fabrik immer noch besetzt und es wird munter in Eigenregie, sprich Arbeiter*innenselbstverwaltung, produziert. Inzwischen alles etwas professioneller mit offiziellen Vertriebsstrukturen in Dtl. über die, an die FAU angedockte, Union-Coop. Dem wollen wir nicht nachstehen und haben auch wieder Seife im Infoladen.
Außerdem kam vor kurzen auch wieder eine Bestellung von Olivenöl vom Becollective aus Kreta bei uns an. Falls damit noch nicht alle Bedürfnisse gedeckt sind, dann schaut auch beim örtlichen FAU Syndikat rein, welches daneben noch Wein ihrer spanischen Schwestergewerkschaft CNT und Tee (bzw. Kräuteraufguss) aus der übernommenen Fabrik SCOP-TI bei Marseille vorrätig hat.
WORK TOGETHER! – Am 1. Mai in Erfurt den Naziaufmarsch sabotieren!
Gedenken an Opfer von Zwangsarbeit und Todesmarsch in Jena und Großlöbichau
Zwischen Parteilichkeit und systemischem Denken – Das Oranje-Huis-Konzept: Ein adäquater Ansatz für die Frauenhausberatung?
Vortrag mit Sabrina Zachanassian
Ort: Uni Jena (Raum folgt)
Zeit: 18 Uhr
Die mehr als 400 Frauenhäuser in Deutschland müssen nach wie vor jährlich ca. 40.000 Frauen und Kindern Zuflucht bieten. Ein Viertel der Frauenhausbewohnerinnen kehren jedoch zu ihren gewalttätigen Partnern zurück und es kommt nicht selten zu einer Wiederaufnahme der betroffenen Frauen. Die Frauenhäuser finden in diesen Fällen offenbar kein probates Mittel, die Gewaltspirale nachhaltig zu durchbrechen.
Als Reaktion auf dieses Phänomen wurde mit dem Oranje-Huis-Konzept ein systemischer Ansatz zur Gewaltprävention entwickelt, das nicht mehr nur die Opfer in den Blick nimmt, sondern auch die Täter in die Arbeit einbezieht. Wieviel des ursprünglichen feministischen Selbstverständnisses steckt jedoch in einem Beratungskonzept, das die Parteinahme vermeidet und den Perspektiven aller Mitglieder des Systems, auch des Täters, gleichermaßen Raum gibt?
Im Vortrag soll das Oranje-Huis-Konzept hinsichtlich seiner Tauglichkeit für die feministischen Grundwerte Gleichheit, Parteilichkeit, Solidarität untersucht werden.
Da Evaluationen zu dem neuen Frauenhauskonzept bisher weitestgehend fehlen stellt die Analyse einen rein theoretischen Abgleich der feministischen Prinzipien mit den Ideen des niederländischen Ansatzes dar.
Falls Kinderbetreuung gewünscht wird, meldet euch!
Ein System von Narben
Überlegungen zum Verhältnis von Triebtheorie und Kritik
Datum: 24.04.2018
Uhrzeit: 19 Uhr
Ort: Hörsaal 6, Uni Jena Carl-Zeiß-Str. 3
In der kritischen Theorie gilt es als eine Art Diktum, dass sie in ihrer Relation zur Psychoanalyse einen Bezug zur Triebtheorie Freuds impliziert: Wenn die Triebtheorie und, damit einhergehend, die infantile Sexualität relativiert oder als überflüssig erachtet werden, sei davon auszugehen, dass es sich um unkritische Theorie handelt. Nun hat die Psychoanalyse seit der Zeit des Revisionismus- bzw. Kulturismus-Streits zwischen Adorno und Marcuse auf der einen und Horney und Fromm auf der anderen Seite eine Entwicklung genommen, in deren Folge die Triebtheorie in ihrem Mainstream weitgehend durch andere Theorien ersetzt wurde, insbesondere durch die Objektbeziehungstheorie. Sie wäre demnach aus der Sicht der kritischen Theorie weitgehend als unkritisch den gesellschaftlichen Verhältnissen gegenüber anzusehen. Zwischen der gegenwärtigen Psychoanalyse und denjenigen, die sich in der Kritik der Gesellschaft an der kritischen Theorie orientieren, hat sich daher eine doch recht große Kluft aufgetan, in der es kaum noch möglich erscheint, einen Zusammenhang auszumachen. Dennoch gibt es in manchen Diskussionssträngen auch Bezüge aufeinander, wobei seit einiger Zeit die psychoanalytische Theorie der Intersubjektivität an Bedeutung gewinnt. Aus dieser Konstellation ergibt sich die Frage, aus welchen Gründen sich die kritische Theorie veranlasst sehen könnte, der Triebtheorie eine so entscheidende Bedeutung für die Kritik der Gesellschaft zukommen zu lassen und wie von daher das Verhältnis der kritischen Theorie zu den neueren psychoanalytischen Theorien einzuschätzen wäre.
Vortrag von Julian Kuppe
Julian Kuppe beschäftigt sich u.a. mit Psychoanalyse, kritischer Theorie, ästhetischer Theorie, und der Kritik der gesellschaftlichen Naturverhältnisse.
„FESTIVAL DER DEMOKRATIE“ – Filmvorstellung und -diskussion
Kinderbetreuung bei den kommenden Veranstaltungen
Thüringenweite Preisschild-Aktion: Liegt deine Miete über 30% des Einkommens?
Umzug im SGBII-Leistungsbezug
Wir zogen um (vgl. der vorherige Post). Zusammen mit den Osterfeiertagsurlaub des MobB entfiel unsere Beratung also ganze zwei Wochen. Wir hatten also Zeit. Diese steckten wir in unser
UmzugsSpecial!
Da in der Beratung immer mal die Frage aufkam, wie man im SGB II-Bezug umzieht, welche Wege zu bestreiten sind, nehmen wir unseren Umzug zum Anlass, das mal grundsätzlich zusammenzufassen. Also:
Es gibt verschiedene Gründe, die einen Umzug nötig machen (Spezialfälle s.u.). Das Verfahren für Umzugswillige ist jeweils das Gleiche:
- 1. Eine Wohnung finden, die der lokalen Angemessenheitsgrenze entspricht. In Jena gerade schwierig, weil es davon zwei gibt (vgl. Crossing Beschlüsse?).
- 2. Beim Jobcenter (JC), in dessen Bereich die neue Wohnung liegt, einen Antrag auf Zusicherung zu den (neuen) Kosten der Unterkunft stellen. Beim JC, das aktuell zuständig ist, einen Antrag auf die Übernahme der Umzugskosten stellen (einschließlich evtl. Doppelmieten, auch wenn viele JC die Übernahme erst einmal verweigern)..Wichtig!
Der Antrag muss *vor* dem Unterzeichnen des Mietvertrages gestellt werden, aber nicht beschieden (so lange wartet kaum eine Vermieterin in der Lichtstadt.
Noch eine Anmerkung: Der Antrag auf Kostenübernahme muss die leistungsrelevanten Inhalte haben, also Adresse, Kosten der Grundmiete einschließlich der Abschlagszahlungen für kalte Betriebskosten (alles ohne Heizkosten). Die Entscheidung des Jobcenters darf nicht davon abhängig gemacht werden, dass man einen Mietvertrag vorlegt, weil man den oft gar nicht so früh bekommt und es auch irrelevant ist: Lautet der Antrag auf 310,00 Euro Kaltmiete, hat das JC eben darüber zu entscheiden. Kostet es dann doch weniger, zahlt es entsprechend weniger. Kostet es hingegen mehr, muss der Antrag umgehend umformuliert werden. Wurde vorher schon entschieden, gilt die Zusage auch nur für die zugesicherte Kostenübernahme und man legt mit einem Änderungsantrag nach. - 3. Drei Kostenvoranschläge von Umzugsfirmen bzw. Leihwagenfirmen besorgen, Kosten für Helferinnen dazupacken, zum Antrag hinzu fügen (der Billigste kriegt dann den Zuschlag).
- 4. Umziehen.
- 5. Quittungen kopieren und beim JC einreichen, Frist zur Überweisung setzen.
Wenn ihr das auch noch vorfinanzieren könnt – wenigstens für die Dauer eines Eilverfahrens – steht der neuen Wohnung nichts mehr/ nur ein Eilantrag (Material und Tipps, ganz unten eine kurze Erklärung) im Wege. Trifft das nicht zu, wird evtl. Schritt 1 mehrfach wiederholt werden müssen.
Die speziellen Fälle
1. Ihr wollt mit eineR PartnerIn zusammenziehen. Umzug innerhalb einer Stadt/ Gemeinde.
Ihr wollt mit eureM PartnerIn zusammenziehen, einfach so oder weil ein Kind erwartet wird. Dagegen hat das Amt nichts zu sagen und tut es für gewöhnlich auch nicht, weil dadurch die Kosten sinken. Entweder wird das Einkommen der Partnerin mit einbezogen oder mindestens sinken die Regelsätze, weil zwei Menschen in einer Bedarfsgemeinschaft weniger Anspruch haben.
2. Mit der Wohnung stimmt etwas nicht. Umzug innerhalb einer Stadt/ Gemeinde.
Dabei müsst ihr dem Amt einen Grund liefern, der den Umzug nötig macht, //aber nicht Sache der Vermieterin ist//. Schimmel in der Wohnung, fehlende Wasserversorgung, lärmende Nachbarn, unbenutzbarer Balkon, Hundekot im Treppenhaus – all das und noch mehr sind Sachen, um die sich der Vermieter kümmern muss und die deshalb kein Grund zum Umzug sind. Sie können es aber werden, wenn der Vermieter den Schaden nicht behebt (zu Schimmel beispielsweise: SG Kiel, Beschluss vom 29.7.2009, S 9 AS 399/09 ER).
Die Folgen von Umzügen gegen Wunsch des JC: Umzugskosten werden nicht übernommen und die Miete wird nur maximal in Höhe der vorherigen gezahlt – was nicht so ins Gewicht fällt, wenn die neue Wohnung billiger ist.
3. Ihr sollt umziehen, weil eure Wohnung zu teuer (unangemessen) ist/ Umzug innerhalb einer Stadt/ Gemeinde
Damit entfällt schon mal die Notwendigkeit, irgendwelche Gründe vorzubringen, denn die hat das JC selbst geliefert.
Findet ihr dann eine Wohnung, die idealerweise den Angemessenheitsgrenzen entspricht, muss man den Antrag dennoch vor Unterzeichnung des Mietvertrages stellen, aber die folgenden Kostenübernahmen sind einfacher. Aber auch hier kann es zu Verzögerungen kommen, weshalb selbst dann u.U. ein Eilantrag nötig wird.
Habt ihr keine Lust mehr auf diese Stadt/ Gemeinde, gilt „4. Ihr wollt in eine andere Stadt/ Gemeinde ziehen (anderes Jobcenter)“.
Die (besonders) speziellen Fälle
4. Ihr wollt in eine andere Stadt/ Gemeinde ziehen (anderes Jobcenter)
Dafür braucht ihr die Zusicherung des neuen JC für die Kosten der Wohnung, die Frage nach der vorherigen Miete entfällt aber. Relevant ist dann nur, dass die neue Wohnung nicht mehr kostet, als die dortige Angemessenheitsgrenze vorsieht.
Weitergehender Gründe bedarf es nicht. Habt ihr einen deutschen Pass, genießt ihr damit Freizügigkeit, also die freie Wohnortwahl (innerhalb Deutschlands).
Seid ihr Asylberechtigte (§ 25 Abs. 1 AufenthG), anerkannte Flüchtlinge (§ 25 Abs. 2 Satz 1 Alternative 1 AufenthG), subsidiär Schutzberechtigte (§ 25 Abs. 2 Satz 1 Alternative 2 AufenthG) oder jemand mit einer Aufenthaltserlaubnis nach § 22 AufenthG (Aufnahme im Einzelfall), § 23 AufenthG (Aufnahmeprogramme des Bundes oder der Länder) oder besteht nach § 25 Absatz 3 AufenthG ein Abschiebungsverbot, so ist die Ausländerbehörde des zugewiesenen Wohnortes zuständig für die Erlaubnis, wenn ihr noch nicht die drei Jahre der Wohnsitzregelung laut „Integrationsgesetzt“ abgesessen habt, und auch für Anträge auf Streichung der Wohnsitzauflage – nicht aber das Jobcenter.
5. Ihr habt (bald) keine Wohnung mehr, weil der befristete Mietvertrag ausläuft, eure WG sich auflöst, eine Kündigung ausgesprochen wurde…
In dem Fall liegt kein Umzug vor, weil man ja nicht um-, sondern aus- und (hoffentlich) woanders einzieht. Trotzdem ist ein vorheriger Antrag sinnig, auch wenn der nicht so leicht/ kaum ablehnbar ist, weil Wohnungslosigkeit auf alle Fälle zu verhindern ist – selbst wenn die Wohnung dann etwas über der Angemessenheitsgrenze liegt. Dann kann das Jobcenter wieder mit einem Kostensenkungsverfahren anfangen, muss aber erst mal mindestens ein halbes Jahr zahlen.
Das ist, grob beschrieben, der Weg, der zu gehen ist. Es schadet nicht, sich trotzdem vorher mit Leuten zu verständigen, die dieses Procedere schon erfolgreich hinter sich brachten. Wenn es solche Leute in eurer Umgebung nicht gibt, übernehmen auch gern wir die Planung.
Feier anlässlich der Veröffentlichung unserer Betriebszeitung an der Uni Jena
Weimar restaurant “Dal Pescatore” refuses to pay employee / Weimarer Restaurant „Dal Pescatore“ verweigert Gehaltszahlung
IG-Metall und DGB unfähig, faschistische Umtriebe in eigenen Reihen zu stoppen: Für eine antifaschistische Gewerkschaftsbewegung!
Anna Campbell vom ABC Bristol ist in Afrin gestorben
Keine Beratung! Nirgendwo!
Na gut, so schlimm sieht es nicht aus. Der MobB Jena, der Verein, der uns netterweise die Räume für unsere Beratung zur Verfügung stellt und dessen Beratungsangebot wir ebenso netterweise dafür mit unseren Leuten am Mittwoch erweitern, zieht um. (Fast) Jede kennt die damit verbundenen Aufwände, weshalb für zwei Wochen geschlossen ist. Heißt:
Unsere Beratung findet das nächste Mal am 4. April 2018 statt, also in etwa zwei Wochen, dann auch in den neuen Räumen in der Saalbahnhofstraße 15a in Jena. Das ist eine Art Neueröffnung, ihr dürft also gern eine Packung Kaffee oder ein Plakat als Eröffnungsgeschenk mitbringen1.
Hinfinden:
Wenn du vor dem Eingang zum MobB e.V. stehst, unten auf der Straße und Blick zur Eingangstür:
- wende dich nach links und folge der Straße etwa 130m bis zum Löbdergraben
- wende dich nach links und folge dem Weg für 530m (dabei kommst du am Uni-Hauptgebäude vorbei, querst die B7, gehst neben dem Schwarzen Bären entlang)
- dort wendest du dich nach rechts und folgst dem Weg etwa 40m
Das Gebäude erkennt man an anderthalb Etagen hohen Rolltoren. Dort geht ihr ums Gebäude herum (durch ein beachtlich schweres, aber geöffnetes Eisentor) auf den Hof – und die Treppe hinauf. Ja, leider wieder nicht befahrbar. Sonderlich glücklich sind wir damit nicht.
Natürlich kann man auch anders hinfinden. Z.B.: Sucht eines dieser „Polizei“-Schilder, folgt der Ausschilderung bis zum Endpunkt. Dreht euch von der PI weg. Wenn ihr sie im Rücken habt2 – 180° von eurer Blickrichtung aus gesehen – seht ihr gegenüber die Einfahrt zur Feuerwehrleitstelle. Da rechts das Gebäude.
Oder: Stellt euch vor das Haus der Rhenania Jena3 (Saalbahnhofstraße 19), wendet euch nach rechts und folgt dem Weg für 50m, geht nach links und noch einmal ca. 20m weiter.
Und der MobB hat eine Karte erstellt, auf der man die Lage erkennt und sich noch andere Wege überlegen kann.
- Achtung, Humor! Die Beratung ist unbezahlbar, pardon, kostenfrei, aber nicht umsonst. [zurück]
- bestimmte Leute sollte man nicht im Rücken haben, aber einmal kann man das schon mal machen [zurück]
- Offizieller Titel: Landsmannschaft Rhenania zu Jena und Marburg, Mitglied im Jenaer Waffenring, einer Verbindung von schlagenden Verbindungen. Soweit zur guten Nachbarschaft. [zurück]