Lydia und Magnus Poser – außergewöhnliche Geschichte, Standard-Aufarbeitung

Den folgenden Artikel haben wir in der Ausgabe #12 vom Januar 2018 des Anarcho Infoblatts Jena veröffentlicht. In den nächsten Monaten soll es dann mit Wanderungen weitergehen. Die Wandergruppe der FAU Jena Mit der Wandergruppe der FAU Jena haben wir im Herbst zweimal eine Wander­ung zum Thema Militaris­mus durchgeführt und dabei unter anderem das Mahnmal […]

STOPPT DEN AUSVERKAUF DER STADT! Aktionstag & Vorbereitungstreffen

Stoppt den Ausverkauf der Stadt! Aktionstag ¦ 10. März 2018 in Jena Offenes Info- und Vorbereitungstreffen Mittwoch, 07. Februar ab 19Uhr in den Räumen des MobB e.V. (Unter Markt 2) Liebe Freund*innen des Recht auf Stadt, liebe Mieter*innen und Aktivist*innen, am 10. und 11. März wird im Jenaer Volksbad die 37. Immobilienmesse stattfinden. Bei diesem zweimal jährlich stattfindenden Event präsentieren [...]

Crossing Beschlüsse?

Cross-Posting heißt das nahezu gleichzeitige Versenden verschiedener Beiträge verschiedener Nutzer in einem Foren-Thread.
Einen etwas ähnlichen Fall haben wir derzeit in der Stadt Jena mit den Kosten der Unterkunft. Und der geht so:
Wie an verschiedenen Orten verkündet (etwa hier http://www.mobb-jena.de/ und rumklicken und da https://www.jena.de/fm/1727/2018%20KdU-Richtlinie.328645.pdf, Achtung, PDF, steht aber auch hier im Text), erkennt die Stadt Jena nun dezent erhöhte Kosten der Unterkunft an, weil die kalten Betriebskosten (z.B. Umlage für Grundsteuer und Versicherung auf die Mieterin) höher sind als im vorherigen Konzept berechnet.
In der MobBil (erster Link) heißt es: „Zum 1. Januar 2018 werden die Richtwerte für die Kosten der Unterkunft in der Stadt Jena geringfügig erhöht. Für Alleinstehende sind es gerade einmal 3,45€, für 2 Personen 14,20€.“
Das sind dann (2ter Link) 315,45 Euro für Alleinstehende (auch: einzelne Bewohner in WGs) und 419,40 Euro für Zweierhaushalte. Das errechnet sich, indem der regionale Betriebskostenspiegel zur Berechnung herangezogen wird, nämlich mit 1,44 € / qm. Heißt es jedenfalls. Denn das Verfahren, in dem es darum ging, stammt aus dem Jahr 2015 (Az: S 36 AS 20/16 = Klage Anfang 2016 eingelegt heißt, es geht spätestens um 2015) – und bereits 2013 lagen die Nebenkosten laut Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbundes für Jena bei rund 1,50 Euro/qm (ohne Heizung und Warmwasser, das interessiert uns ja nicht, Link auf die Grafik).
Die nun verhandelte Summe ist weniger als Inflationsausgleich. Na gut, damit war zu rechnen.

Quasi parallel zum Beschluss der Stadt Jena (das muss immer der Stadtrat beschließen, was jenarbeit dann umsetzt) wird die Stadt in einem anderen Rechtsstreit vor dem Sozialgericht Altenburg darüber belehrt, dass die Berechnung der anzuerkennenden Nebenkosten Quatsch sind. Das erfuhren wir nur über Umwege, ein zu dieser Zeit geführtes Eilverfahren nämlich. Aus dem uns vorliegenden Schriftsatz:
„Die 36. Kammer stellte allerdings zutreffend fest, dass bei der Ermittlung der kalten Betriebskosten keine verlässliche Datengrundlage dem ermittelten Wert als Basis diente.“
„Keine verlässliche Datengrundlage“ bedeutet nichts anderes als irgendeine Zahl. Die Stadt Jena hat also an den Nebenkosten geschraubt, damit möglichst wenige Leute eine Wohnung zu jenarbeits-Konditionen finden.
Das widerspricht noch nicht dem o.g. Beschluss zu den KdU (Kosten der Unterkunft). Aber das kommt noch. Jetzt:
Das „führt im Ergebnis dazu, dass entsprechend des jeweiligen Betriebskostenspiegels im Zeitraum 01.01.2014 bis 31.12.2015 kalte Betriebskosten von 1,58 Euro pro qm zugrunde zu legen sind. Ab dem 01.01. 2016 stellen kalte Betriebskosten von 1,58 Euro pro qm ebenfalls den anzunehmenden Wert für die Ermittlung der Brutto-Kaltmiete dar „ – klar, Betriebskosten steigen ja nicht etwa, davon haben wir ja noch nie gehört!
Okay, weiter im Text. Der „notwendigen Korrektur der kalten Betriebskosten haben sich mittlerweile zwei andere Kammern des Sozialgerichtes Altenburg (Urteil vom 14.02.2017, Az. S 41 AS 377/14) und Urteil vom 06.04.2017, Az. S 30 AS 3332(14) angeschlossen… [Interpunktion im Original, Anm. des Tippers] […] Demnach sind kalte Betriebskosten von 71,10 (1,58 pro qm mal 45 qm angemessene Wohnungsgröße) als angemessen anzusehen.“
An der anzuerkennenden Grundmiete von 262,80 Euro (5,84 Euro*45 qm) hält die Stadt Jena a.k.a. jenarbeit noch fest, aber addiert man die 71,1 Euro der kalten Betriebskosten dazu, erkennt jenarbeit also eine Nettokaltmiete (Miete, Wasser… halt alles ohne Heizkosten) von 333,90 Euro für Alleinwohnende an.

Ähm, halt. Was macht denn die Verwaltung da?
Wusste das der Stadrat nicht, als er über die KdU beschloss? Nun, der Beschluss stammt vom 13.12.2017 (Beschl.-Nr. 17/1565-BV) und wurde im Amtsblatt 1/18 vom 04.01.2018 veröffentlicht.
Unsere Zitate stammen vom 7. August 2017, die Urteile, wie angegeben, vom 14.02.2017 (!) und 06.04.2017.
Unterschlug die Stadtverwaltung also in der Beschlussvorlage, was sie spätestens am 17.02. 2017 (fiktiver Zugangstag) wusste?
Wir sehen: So crossing sind die Beschlüsse gar nicht, das Urteil war der Verwaltung schon rund 10 Monate bekannt, als es eine konträre Vorlage für den unwissenden Stadtrat gab.
Stimmt das so? Nicht ganz, stellen wir fest. Zumindest laut Piraten-Bericht von der Lesung im Sozialausschuss kommen die seltsamen 1,44 Euro/ qm von der PdL (a.k.a. Partei die Linke) und die haben es vom „bundesweiten Durchschnitt“. Naja, dazu gehören halt auch Mammendorf in der Gemeinde Hohe Börde und Forst (Lausitz).
Die Stadt Jena sah das noch anders: „Bei uns liegen sie [die kalten Betriebskosten, Anm. der Schreiberin] bei 1,12 €/m², falls man der Erhebung glaubt.“

Handlungsempfehlung:

Die Daten (Aktenzeichen der Urteile) sollten eigentlich genügen, um jenarbeit zum Umdenken zu bewegen. Also, wer noch keinen Widerspruch schrieb, sollte das jetzt mal in Angriff nehmen. Und wenn ihr eine Wohnung sucht, schaut ruhig mal nach was für 333,90 Euro (ohne Heizkosten).

Free the Three: Folgetermin am Gothaer Amtsgericht auf 10.4. verschoben

Die Verhandlung gegen drei Gothaer Antifaschisten wurde erneut verschoben. Nachdem am ersten Verhandlungstag zwei Zeuginnen nicht erschienen waren, war der Prozessauftakt zunächst auf Ende März verschoben worden. Nun gab es eine erneute Verschiebung: Es geht am 10.4. um 10.00 Uhr weiter, Folgetermin ist der 18.4., 9 Uhr.

Verhandlungsermin wegen Übergriffs im Kassa verschoben

Der ursprünglich für den 25.1. angesetzte Verhandlungstermin gegen den Betroffenen eines rassistischen Übergriffs im Kassablanca ist verschoben worden. Das Jenaer Amtsgericht informierte jedoch den Angeklagten darüber nicht, sodass er und eine größere Zahl solidarischer Begleiter*innen das Gericht unverrichteter Dinge wieder verließen. Der noch nicht feststehende neue Termin wird hier wieder bekanntgegeben werden.

SOLIDARITÄT MIT ROJAVA! Überall ist Afrin – Überall ist Widerstand!

Nachdem gestern in Köln über 14000 Menschen gegen die türkische Militäroffensive in der syrisch-kurdischen Region Afrin auf die Straße gegangen sind, gab es heute auch in Jena eine Protestkundgebung in Solidarität mit dem unter türkischen Beschuss geratenen kurdischen Selbstverwaltungsgebiet, an der ca. 50 Menschen teilnahmen. Wir dokumentieren unseren Redebeitrag Solidarität mit Rojava und Afrin! Am 20.01. begann [...]

„Zapata“ klaut Minijobberinnen den Lohn

Mitte Oktober wendete sich eine Minijobberin an uns, die Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union Jena (FAU), weil Sie ein dreiviertel Jahr in der Bar „Zapata“ in Jena arbeitete und ihr dort Teile ihres Lohns vorenthalten wurden. Diesen forderten wir gemeinsam in einem Schreiben bei der Geschäftsführung des „Zapata“ ein, worauf bis heute nicht nicht reagiert […]

25.01. Aufruf zur Solidarität: Prozessbegleitung nach rassistischem Übergriff in Jena

Infolge eines rassistischen Übergriffs in Jenaer Kassablanca leitete die Polizei im vergangenen Jahr Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Wie es leider allzu häufig passiert, ist jedoch nicht der Angreifer angeklagt, sondern der Betroffene des Angriffs. In einem Zusammenspiel aus Aussagen der Angreifer und eines ihnen offenbar nahestehenden Türstehers nahmen Polizei und Staatsanwaltschaft wie so oft [...]

Im Schutz einer nationalistischen Massendemo haben Faschisten in Thessaloniki das besetzte Haus Libertatia niedergebrannt!

Im Kontext des Konflikts zwischen Griechenland und Makedonien haben Nationalist_innen, Rechte, Faschist_innen und Kirche eine Massendemonstration in Thessaloniki organisiert. 90.000 Menschen sind dem Aufruf gefolgt. Am Rande der Massendemonstration haben Faschisten geschützt von Bullen mehrere besetzte Häuser angegriffen und letzten Endes das antiautoritäre besetzte Haus Libtertatia vollkommen niedergebrannt. Solidarität mit Libertatia! Der Streit um den […]

Keine Abschiebung der kambodschanischen Oppositionellen Kanha Chhun und ihrer Kinder aus Erfurt!

Spendenaufruf des anarchistischen Schwarzen Kreuzes Jena Kanha Chhun, eine Oppositionelle aus Kambodscha und Flüchtlingsaktivistin in Erfurt, und ihre Familie sind von Abschiebung bedroht. Ihr erster Antrag auf Aysl wurde abgelehnt, der Staat hat bereits zweimal versucht, sie abzuschieben. Ihre Klage gegen die Ablehnung des Asylantrags wird vorm Gericht in Meinigen verhandelt. Das Bundesamt für Migration […]

Umlage der Miet- und Leasingkosten für Rauchwarnmelder auf unsere Miete muss nicht akzeptiert werden!

Ende 2017 lief die Frist aus, zu der entsprechend der gesetzlichen Ausstattungspflicht alle Mietwohnungen mit Rauchwarnmeldern ausgerüstet werden müssen. Mehrere Wohngemeinschaften in Jena haben deswegen für das Jahr 2018 eine Mieterhöhung erhalten. Diese müssen wir nicht in ihrer vollen Höhe … Continue reading

Erfurter Herrenberg: Als Schulsozialarbeiter unter Beschuss von Neonazis und Arbeitgebern

  Veranstaltung der FAU Jena und von Break Isolation in Jena: 24. Januar, 19:00, FAU-Gewerkschaftslokal „Milly Witkop“ in der Bachstraße 22, 07743 Jena in Erfurt: 25. Januar, 19:00, im veto in der Magdeburger Allee 180, 99086 Erfurt Mitte 2017 wurde ein Schulsozialarbeiter von der Gemeinschaftsschule am großen Herrenberg in Erfurt von seinem Trägerverein Perspektiv e.V. […]

DAS WAR MORD! 13. Todestag von Oury Jalloh ¦ Aus Thüringen zur Demo am 07.01.18 in Dessau

Gemeinsam mit vielen wütenden Aktivist*innen aus ganz Deutschland werden wir am kommenden Sonntag in Dessau ein klares Zeichen gegen die kontinuierlich tödliche und rassistische Gewalt des Staates und die systematische Straflosigkeit für die Täter*innen setzen! Auch jetzt nach den Neuigkeiten im „rechtsstaatlichen“ Umgang mit dem polizeigemachten Verbrennungstod Oury Jallohs (Mehr dazu im diesjährigen Aufruftext), steht fest: [...]

Oury Jalloh und all die anderen Opfer von Polizeigewalt sind nicht vergessen: Kommt am 7. Januar mit zur Gedenkdemo nach Dessau!

Am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh mit schweren Verletzungen ineiner Zelle des Polizeireviers Dessau-Roßlau. Bis heute wurde keiner der beteiligten Polizisten für diesen grausamen Mord verurteilt. Erst vor kurzem wurde die juristische Vertuschung des Falls erneut in bundesweiten Medien skandalisiert, gefolgt von einer erneuten Mordanzeige der Oury-Jalloh-Initiative bei der Generalbundesanwaltschaft. Als FAU Jena unterstützen […]

Anreise zur Oury Jalloh Gedenkdemonstration am 7.1.2018

Die Gedenkinitiative Oury Jalloh mobilisiert für zwei Anreiseoptionen zur Demonstration am 7. Januar:

Bus:

Kontakt: daswarmord@riseup.net

Bahn:

Umlage der Miet- und Leasingkosten für Rauchwarnmelder auf unsere Miete muss nicht akzeptiert werden!

Ende 2017 läuft die Frist aus, zu der entsprechend der gesetzlichen Ausstattungspflicht alle Mietwohnungen mit Rauchwarnmeldern ausgerüstet werden müssen. Mehrere Wohngemeinschaften in Jena haben deswegen für das Jahr 2018 eine Mieterhöhung erhalten. Diese müssen wir nicht in ihrer vollen Höhe akzeptieren. Als Mieter_innen könnnen wir sie anteilig unter Vorbehalt überweisen und einen gewissen Anteil gegebenenfalls […]

Der Prozess von Ahmed von den Röszke 11 geht weiter: Freiheit für Ahmed! Stop dem Krieg gegen die Migrant_innen!

Solidaritätsveranstaltung am 2. Januar, 17 Uhr, im FAU-Lokal in der Bachstraße 22, 07743 Jena Für die gewaltsamen Zusammenstöße zwischen Migrant_innen und ungarischer Polizei am serbisch-ungarischen Grenzpunkt Horgoš-Röszke vom 16. September 2015 wurden 11 Personen verhaftet und verklagt. Von ihnen befindet sich Ahmed unter Terrorismusanschuldigungen bis heute in Haft. Im Januar wird sein Fall weiterverhandelt. Deswegen […]

Selbstverständlich sind wir noch hier. Ein kurzes Statement.

Wir sind noch hier. Selbstverständlich. Die Hausbesetzung der Neugasse 17 ist nun mehr als vier Jahre her, das Haus inzwischen abgerissen. Und wäre es nur die drei Jahre in denen es seit dem leer gestanden lassen wurde von uns selbst verwaltet gewesen – wir und viele andere in dieser Stadt hätten es sinnvoll nutzen und […]

It´s Teatime! SCOP-TI auch in Jena

Nach 1336 tätigen Besetzung konnte Unilever eine Teefabrik nahe Marseille abgetrotzt werden. Unter dem Laben SCOP-TI wird inzwischen unter Arbeiter*innenselbstverwaltung wieder produtziert. Als neu gegründete Kooperative SCOP-TI produzieren die nun 58 Kooperateur_innen weiterhin Tee unter der Eigenmarke 1336. Darüber hinaus produziert SCOP-TI inzwischen Bio-Tees und arbeitet am Aufbau eigener Handelsbeziehungen, so beziehen sie die Teeblätter aus […]

Erfolgreiche Kundgebung zur Haftentlassung von David Hahn

Heute früh, am 21. Dezember 2017, haben sich knapp 10 Personen vor den Gebäuden des Offenen Vollzugs der JVA Tonna zusammengefunden, um den frisch entlassenen Gefangenen-Gewerkschafter David Hahn in Empfang zu nehmen. Mit dabei war auch der langjährige ex-Häftling und dreifache Hungerstreiker Georg Huß. Damit haben wir als Soligruppe Jena nach der Silvesterkundgebung letztes Jahr […]