Keine Solidarität mit sogenannten „Lebensschützer*innen“ und Sexist*innen – Keine Solidarität mit der „Insel“

Wir als Teil der ehemaligen Bewohner*innen der „Insel“ in Jena, die aus verschiedenen politischen Gründen aus dem sogenannten „soziokulturellem Zentrum“ schon 2010/2011 ausgezogen sind, zeigen uns verwundert, über die verschiedenen unreflektierten Solidaritätsbekundungen mit diesem „Projekt“. Gab es in der Vergangenheit oft keine klare Haltung zu vielen politischen Themen wie z.B. im Umgang mit Neonazis, muss insbesondere das Verhalten von Clemens L. berücksichtigt und thematisiert werden.

Neben sexistischen und homofeindlichen Grundeinstellungen hat Clemens L. diese auch konkret in seinem Verhalten gezeigt und umgesetzt. Über viele Monate hinweg übte er zum Beispiel massiven psychischen Druck auf eine Frau aus, die einen Schwangerschaftsabbruch hatte. Die Betroffene, zu dieser Zeit selbst Bewohnerin der „Insel“, konnte sich den von ihm gemachten Anschuldigungen und Demütigungen oft nicht entziehen, da er private Schutzräume nicht akzeptierte und Gemeinschaftsräume dominierte. Die von ihm vorgetragenen Anschuldigungen hatten Einstellungen klassischer Abtreibungsgegner*innen und Sexist*innen zur Grundlage: Eine Frau fände ihre Erfüllung im Kinder haben und Mutterschaft. Weiter sei eine Abtreibung mit einem Kindsmord gleichzusetzen, der ein Leben lang bereut werde. Dazu kamen sexistische und abwertende Beschimpfungen nicht nur gegenüber der Betroffenen sondern auch gegenüber ihren Unterstützer*innen. Die Reaktionen und Argumente der betroffenen Frau und ihrer Unterstützer*innen wurden auf den Menstruationszyklus zurückgeführt und/oder als Irrational abgetan und nicht gehört. Letztendlich hat auch dieser Vorfall zum Auszug mehrerer Bewohner*innen geführt.

Auch wenn uns der ständige Wechsel der Bewohner*innenschaft bewusst ist, finden wir es problematisch, dass es keine Stellungnahme der anderen und jetzigen Bewohner*innen der „Insel“ zu ihrem Mitbewohner und den um ihn entstandenen Vorfall gibt und gab. Dies wurde von anderen Projekten bereits eingefordert! Zudem gab es auch immer wieder Gruppen und Einzelpersonen die unsere Kritik teilen bzw. die „Insel“ und Clemens L. kritisch gesehen haben. Wir fordern nun auch andere Gruppen und Einzelpersonen dazu auf, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen und sich zu positionieren. Es kann nicht sein, dass die „Insel“ nach diesem Vorfall Solidarität erfährt, solange Clemens L. eine maßgebliche Rolle im „Projekt“ spielt. Ganz im Gegenteil: Keine Solidarität mit sogenannten Lebensschützer*innen und Sexist*innen!

Unterstützer*innen:

Aktivengruppe der RH OG Jena
veto
DISSENS – Antifaschistische Gruppe Erfurt
Infoladen Sabotnik
Antifa Gruppen Südthüringen
Bahnhof Eisenberg